Freitag, 31. Oktober 2008

Chance fuer Radio Energy

Auch wenn nun Ringier nach der erfolgten "Nicht-Vergabe" der UKW Konzession fuer ENERGY Züri Rekurs einlegen wird, sollte der Sender jetzt erst recht die Flucht nach vorn antreten und schon mal auf nationalem Terrain aktiv werden. ENERGY verfuegt bekanntlich ueber eine Konzession fuer das Spartenradio "Radio for Youngsters", welches Ringier resp. die NRJ Group ja auf dem im Fruehjahr 2009 startenden DAB+ Ensemble ausstrahlen wollte. Ausserdem gesellte sich ENERGY Züri zum Kreis jener "meldepflichtigen Programme", welche ebenfalls ueber das besagte DAB+ Ensemble ausgestrahlt werden moechten.

ENERGY Züri sollte diese Chance jetzt packen und sein Programm mit einer digitalen Verbreitung schon mal landesweit anbieten! Der Sender wuerde dadurch zusaetzliche Hoerer gewinnen und eben noch mehr Aufmerksamkeit erlangen. Vor allem schafft der Kanal aber damit jetzt schon eine alternative Empfangsmoeglichkeit fuer seine Stammhoerer. Ob dann der (UKW-)Stecker nach all den Rekursen tatsaechlich einmal ausgesteckt wird, steht ja noch auf einem ganz anderen Blatt.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Rettet Radio Multikulti!

Nachdem Ende letzten Jahres Radio Tropic vom Zürcher Aether verschwunden ist, kam diesen Fruehling die naechste Hiobsbotschaft fuer die Freunde des multikulturellen Radios. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat damals beschlossen, radiomultikulti per Ende 2008 einzustellen und stattdessen Funkhaus Europa des WDR auf der Berliner Frequenz 96.3 MHz zu verbreiten.

Allmaehlich rueckt nun das drohende Ende naeher. Berlin und die Welt des Radios werden damit um einen einzigartigen Sender aermer. Im Zeitalter immer aehnlicher toenender Mainstream Programme ist es besonders bedauerlich, wenn wieder ein Farbtupfer der Radiolandschaft verschwinden wird.

Mit dem Freundeskreis radiomultikulti bildete sich in den letzten Monaten eine Gegenbewegung, welche die bevorstehende Abschaltung verhindern will. Diese Gegenbewegung findet nun auch immer mehr Zuspruch aus Kreisen der Politik. Der RBB veranstaltet mit radiomultikulti das spannendste Hoerfunkprogramm der ARD. Das Format haette Potential, landesweit und ueber die Grenzen hinaus zu einer Institution zu werden. radiomultikulti muesste zum festen Bestandteil des geplanten deutschlandweiten Digitalradio Pakets gehoeren. Flucht nach vorn, lieber RBB, das waere jetzt angesagt, wenn die oeffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihr Profil auch in Zukunft erhalten wollen!

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Kastriertes Online Angebot von ARD und ZDF

Lange Zeit wurde ganz heftig darueber diskutiert, ob und in welcher Intensitaet sich oeffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten im Online Bereich engagieren duerfen. Die politische Debatte wird in der Schweiz genauso hitzig gefuehrt, wie in anderen Laendern Europas. In Deutschland wurde nun der neue Rundfunkstaatsvertrag formuliert, welcher das Taetigkeitsfeld von oeffentlich-rechtlichen Anstalten wie ARD und ZDF ganz genau regeln wird. Der Rundfunkstaatsvertrag legt unter anderem fest, dass Online Angebote von ARD und ZDF nur "sendungsbezogen" und maximal waehrend sieben Tagen abrufbar sein duerfen. Bei Informationen rund um Sport- und Grossereignisse beschraenkt sich diese Frist gar auf 24 Stunden!

Die Reihen der Zeitungsverleger und privaten Rundfunkveranstalter konnte sich also durchsetzen und verhindert dabei, dass qualitativ hochstehender Journalismus "made in Germany" auch im Internet uneingeschraenkt zugaenglich bleibt. Es ist ein Hohn, dass im Zeitalter von Flatrates und Breitband Internet solche rueckwaertsgerichteten Entscheide ueberhaupt eine Ueberlebensfaehigkeit haben und die weitere Entwicklung unserer Informationsgesellschaft dermassen einschraenken koennen. Oeffentlich-rechtliche Anstalten wie ARD und ZDF waeren foermlich dazu praedestiniert gewesen, mit deren Innovationskraft und journalistischer Kompetenz den Konvergenzgedanken voran zu treiben. Projekte fuer Video-on-Demand oder Online Archive duerften somit fuer laengere Zeit ad acta gelegt werden. Mit Gebuehrengeldern finanzierte Produktionen bleiben so dem Publikum von Radio und Fernsehen vorbehalten, obschon sich die Beduerfnisse in Bezug auf unsere Mediennutzung stark veraendert haben. Kaum vorstellbar, dass private Medienunternehmen diese Herausforderung nun selber in die Hand nehmen und uns im Sinne eines "Service publique" mit vergleichbaren Diensten versorgen werden, es sei denn, sie finden eine Moeglichkeit, ihre Contents im Sinne der Zweitverwertung als Pay-Angebote zu vermarkten. Viel mehr Innovation darf wohl kaum erwartet werden.

Bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel politisch verordneter Bevormundung nicht Schule machen wird, sondern sich alleine auf Deutschland beschraenken wird.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Cablecom Collection ade?

Eigentlich wollte ich mich nur mal kurz in einem UE Geschaeft etwas umsehen, als ich von einem gepflegten juengeren Herrn angesprochen werde. Der junge Mann wollte mir die Vorteile von Cablecom digital-tv erklaeren, worauf ich ihm erwiderte, dass ich der Cablecom eben erst den Ruecken kehren musste und mein Anschluss naechstens plombiert werden duerfte. Auf mein Argument, dass mich Bluewin TV wunderbar mit franzoesischsprachigen Programmen bedienen kann, waehrend dies bei Cablecom eben nicht moeglich ist, da diese ja die Kapazitaeten lieber fuer den "strategischen Vorteil" des analogen Angebots verwenden, blieb der gute Mann erst einmal ganz ruhig. Im Verlauf unseres Gespraechs habe ich ihn dann etwas beruhigt und ihm gesagt, dass ich mir das Angebot von Cablecom digital-tv gerne wieder naeher anschauen werde, sobald der Engpass behoben sei und auch Cablecom in der Lage ist, mit einem entsprechenden Line-Up aufzuwarten.

Der junge Herr meinte darauf hin, dass ich mir das Angebot dann aber ganz genau anschauen muesse, da sich naechstes Jahr wohl etwas aendern werde. Er sprach davon, dass ich im Verlauf des naechsten Jahres nur noch fuer jene Kanaele etwas bezahlen muesse, die ich auch wirklich sehen wolle. Dabei geht er wohl davon aus, dass ich weniger tief als bisher in die Tasche greifen muss, wenn ich mir mein Paket selber zusammen stelle.

Schoene Aussichten, nicht wahr? Und was ist, wenn ich mir ein moeglichst vielfaeltiges Paket zusammen stellen will? Nun, wir werden sehen, mit welchen kreativen Ideen uns die Strategen von Cablecom und Konsorten koedern oder gar halten wollen! Ich fuer meinen Teil hoffe auf ein weiterhin umfangreiches Grundangebot, so wie mir dies Bluewin TV von Swisscom heute schon bietet. Selbstverstaendlich duerfte es aber auch noch etwas mehr sein ;-)