Es ist so wie beim beliebten Kindergarten Spiel: Da sind 55 Kinder, die wild umher tollen, bis die Lehrerin letztendlich "Stop" ruft und sich die Kiddies auf einen der 41 freien Plaetze stuerzen. Fuer alle, die dann leer ausgegangen sind, ist das Spiel halt eben aus.
Gewiss, die Radioszene muss sogar dringend neu aufgemischt werden. Da und dort gilt es wahrhaftig verkrustete Strukturen zu zerschlagen. Einige der neu eingegebenen Konzessionsgesuche scheinen dabei wirklich recht spannend zu sein und wuerden die heutzutage mangelnde Vielfalt in unserer Radiolandschaft wohltuend bereichern. Aber nochmals: Nicht für alle Bewerber hat es einen Platz!
Nicht ausreichend Platz hat es deshalb, weil die Kapazitaeten im UKW Frequenzspektrum nur limitiert vorhanden sind. Selbst wenn die Frequenzplanung nochmals neu in die Hand genommen wuerde und der heute grassierenden Verschwendung der Ressource "UKW Frequenz" Einhalt geboten wird, kaeme dies wohl nur einem zeitlichen Aufschub des Problems gleich.
Beim Fernsehen, wo die Digitalisierung bereits etwas weiter fortgeschritten ist und immer mehr Spartenprogramme angeboten werden, hat sich eine Veraenderung der Sehgewohnheiten bereits stark bemerkbar gemacht. Auch beim Radio sind entsprechende Beduerfnisse aus den Reihen der Hoerer nicht von der Hand zu weisen. Die Branche wird diesem Beduerfnis gerecht werden muessen, will sie kuenftige Generationen nicht vollstaendig an iPods, MP3 Player oder ans Internet Radio verlieren. Die analoge UKW Technologie wird diesem Beduerfnis nie und nimmer gewachsen sein.
Es waere also jetzt ein gewisser Mut zur Veraenderung gefragt. Vielseitigkeit, wie sie die Hoerer in Zukunft fordern werden, koennen digitale Technologien schon heute anbieten. Mit dem zweiten DAB Ensemble, welches gegen Ende 2008 gestartet wird, duerfte sicherlich ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung getan werden. Doch sollten diese Bemuehungen jetzt noch viel weiter gehen.
Statt den grosszuegig ausgesprochenen Gebuehrenanteilen, welche gemaess neuem RTVG auch jenen privaten Veranstaltern zu gute kommen, welche eben die wertvolle Ressource "UKW Frequenz" nutzen, sollte nun endlich ein "Technologiefranken" in die Foerderung digitaler Technologien gesteckt werden. Kaemen die potentiellen Privatradiobetreiber lediglich in den Genuss der Haelfte des in Aussicht gestellten Gebuehrensplittings, waehrend auch Anteile fuer die Betreiber von digitalen Spartenformaten winken, wuerde hier wohl eine ganz andere Dynamik entstehen.
Sonntag, 9. Dezember 2007
Neue UKW Konzessionen: Die Branche hat ein Problem
Eingestellt von digiradio um 11:51
Labels: DAB, Lokalradio, Spartenradio
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen