Sonntag, 22. März 2009

Leistungsabbau bei SRG SSR idée suisse?

Unglaublich, wie da gleich wieder von allen Seiten der Ruf nach Leistungsabbau laut wird. Gerade in Zeiten der Krise koennen wir wohl froh um jeden Franken sein, den staatliche oder oeffentlich-rechtliche Institutionen ausgeben. Es waere wohl naiv zu glauben, von privatwirtschaftlicher Seite seien ausgerechnet jetzt die ganz grossen Investitionen zu erwarten.

Da wird gemunkelt und debattiert, dass die internationale News- und Informationsplattform swissinfo eingestellt werden soll. Niemand scheint dabei kritisch zu hinterfragen, welchen Auftrag diese Institution heute erfuellt. Unser kleines Land kann sich schon lange keinen vollumfaenglichen Auslandsdienst mehr leisten, wie dieser von BBC, der Deutschen Welle oder der Voice of America angeboten wird. Die Uebertragung der Radioprogramme von SRI ueber Kurzwelle und Satellit wurde bereits vor Jahren eingestellt. Heute nutzt swissinfo zeitgemaess das Internet und ist dabei de facto unser einziges Sprachrohr, welches die Haltung und Position unseres Landes gleich in mehreren internationalen Sprachen in die Welt hinaus traegt. Es fragt sich ernsthaft, wie unser Land seine Positionen bei Einstellung dieses Dienstes kuenftig ueber die Grenzen hinaus verbreiten will, wenn gar kein fremdsprachiger Service mehr zur Verfuegung steht.

Ferner wird auch darueber berichtet, dass die DRS Musikwelle eingestellt werden soll. Dies ist wohl nicht viel mehr als ein simples Geruecht, welches die Redaktion von 20 Minuten/tamedia als Folge mangelnder Recherche in die Welt gesetzt hat. Vor diesem Schritt wird sich die SRG Fuehrung ganz bestimmt hueten, schliesslich faellt der Quotendruck wegen der Krise ja auch nicht gleich weg.

Gut moeglich, dass Sender/Formate mit kaum auszuweisender Quote dem Sparstift zum Opfer fallen werden. Das groesste Spartpotential duerfte hingegen bei der Billag liegen. Wird diese Institution tatsaechlich abgeschafft und das Gebuehreninkasso effizienter organisiert, liesse sich bereits ein betraechtlicher Betrag einsparen. Es fragt sich zudem, ob eine oeffentlich-rechtliche Anstalt tatsaechlich Unsummen in die Verbreitungsrechte von Blockbusters investieren muss. Dieses Feld koennte die SRG getrost dem Feld der privaten Anbieter aus dem In- und Ausland ueberlassen.

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